Suleman Malik von der Ahmadiyya-Gemeinde verbreitet antisemitische Hetze gegen den jüdischen Staat

Seit mehreren Tagen eskaliert die Lage in Jerusalem zunehmend. Palästinenser greifen jüdische Sicherheitskräfte mit Steinen und Wurfgeschossen an, während die islamistische Hamas aus Gaza weiter mehrere hundert Raketen auf israelische Gebiete abfeuert. Für den Vorsitzenden der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Erfurt sind die Verteidigungsmaßnahmen des jüdischen Staates Anlass genug antisemitische Bilder zu bedienen und Israel zu dämonisieren.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat und Suleman Malik versuchen sich in der Öffentlichkeit als eine liberale, weltoffene und antirassistische islamische Gemeinde zu inszenieren. Dass sie damit Erfolg haben, zeigten nicht nur diverse antirassistische Kundgebungen in den letzten Jahren, rot-rot-grüne Prominenz auf der Grundsteinlegung der Moschee in Marbach oder die Medienberichterstattungen über die Gemeinde. Neben der bereits thematisierten Frauenunterdrückung und der LGBTQ-Feindlichkeit, handelt es sich bei der Ahmadiyya um eine antisemitische Gemeinde.

Israel wird als ‘Schlächter’ von Kindern dämonisiert.

„Palestine Lives Matter“

Aufgrund der Verteidigungsmaßnahmen gegen terroristische Angriffe auf den jüdischen Staat zeigt sich, wie diese antisemitische Ideologie der Ahmadiyya in der Dämonisierung des jüdischen Staates fortgeschrieben wird. Mehrmals teilt Suleman Malik via Twitter Videos und Bilder aus Jerusalem, die er zum Teil mit antisemitischen Kommentaren versieht. Beispielsweise wirft er Israel vor, palästinensische Kinder zu schlachten und stellt Israel als faschistischen Staat dar. Einen weiteren Punkt, den Malik bedient, ist die Inszenierung der Palästinenser als Opfer rassistischer Polizeigewalt, ähnlich der Thematisierung der Polizeigewalt in den USA und dem Tod von George Floyd. Dabei wandelt Malik das bekannte „Black Lives Matter“ in ein „Palestine Lives Matter“ ab. Er inszeniert dabei nicht nur palästinensische Angreifer als wehrlose Opfer von Rassismus, sondern befeuert damit die antisemitische Vorstellung der Unterdrückung durch Israel. Dabei sind es islamistische Kräfte wie die Hamas, die Israel vermehrt angreifen. Insbesondere die Hamas versucht im aktuellen Konflikt auch zwischen den palästinensischen Gruppen ihre Machtstellung auszuweiten, nachdem die palästinensischen Wahlen abgesagt worden sind. Der obsessive Kampf gegen Israel dient auch immer wieder dazu den Fokus von eigenen Problemen zu lenken, die durch den Unterdrückungsapparat der Palästinenser und der Hamas selbst geschaffen worden sind.

„Das System, welches die Juden unterstützen, ist ein rein rassisches.“

Im Text „Die Neue Weltordnung des Islams“ von Hadhrat Mirza Bashir ud-Din Mahmud Ahmad, welche in Deutschland in der ersten Auflage ab 2018 verbreitet wird, findet eine Auseinandersetzung mit dem Judentum statt. Darin wird das Judentum als rassistisches System dargestellt, welches andere Völker als ihre Diener unterjochen will. Darin finden sich Aussagen wie:

„Wenn Anhänger dieser Religion in der Welt eine Vormachtstellung erlangen, dann ist vielmehr ein Anstieg als ein Rückgang der Tyrannei sicher.“ (Hadhrat Mirza Bashir ud-Din Mahmud Ahmad: Die Neue Weltordnung des Islams, 2018, S. 85)

Geprägt ist das Bild demnach vom Judentum, als eine Religion, die darauf ausgelegt sei, Nicht-Juden zu töten oder zu versklaven. Eine Distanzierung zu solchen Aussagen gibt es bis heute nicht, die Schriften werden weiter über die offizielle Seite der Ahmadiyya verbreitet. Weiter heißt es im Text:

„Würde das Judentum die Vormachtstellung haben, hätte jeder männliche Nichtjude durch das Schwert umzukommen und ihre Frauen und Kinder würden versklavt. Nicht nur christliche Männer, Frauen und Kinder, die das Land Kanaans heute bewohnen, sondern auch Pferde, Hunde, Katzen, Schlangen und Eidechsen im Land hätte man auszurotten, denn das Gebot lautet, alles zu töten, das atmet. Unter diesem System mögen die Juden vielleicht einen Aufwind erleben, aber andere Nationen würden völlig vernichtet. (Hadhrat Mirza Bashir ud-Din Mahmud Ahmad: Die Neue Weltordnung des Islams, 2018, S. 87)“

Bereits mit diesen Texten konfrontiert reagierte Suleman Malik über soziale Medien ausweichend. Er versuchte die Vorwürfe damit zu entkräften, dass die Zitate komplett aus dem Kontext gezogen seien und es normal sei, dass sich religiöse Gemeinschaften gegenseitig kritisieren würden. Doch egal wie man es dreht und wendet, der Antisemitismus in der Schrift lässt sich nicht wegleugnen und zeigt auch keine Kritik an einer anderen Religion, sondern reproduziert klare antisemitische Vorstellungen von „den Juden“.

Engagement gegen Antisemitismus nichts weiter als Imagepolitik und Lobbyarbeit

Während sich Malik sonst eher versöhnlich zeigt und sich gerne auf Aktionen wie „Thüringen trägt Kippa“ fotogen inszeniert, zeigt sich angesichts des Nahost-Konfliktes die wahre Einstellung von Malik zum Judentum und zum israelischen Staat. Denn letztlich geht es ihm nicht um eine Solidarität mit dem einzigen Schutzraum für Jüdinnen und Juden weltweit, entstanden als eine Konsequenz aus dem nationalsozialistischen Vernichtungswillen. Bei einer Teilnahme an solchen Veranstaltungen geht es dem Vorsitzendem der Erfurter Gemeinde um PR für sich und seine Gemeinde. Seine Bekenntnisse gegen Antisemitismus sind dann leere Worte, wenn er wie in den vergangenen Tagen offensiv Antisemitismus in Form der Dämonisierung und Verklärung des jüdischen Staates als „Schlächter“ von Kindern oder als faschistischen Staat verbreitet.

Bilder von Aktion gegen antisemitische Gewalt, aus dem April 2018, dienen Malik heute als Feigenblatt für eigenen Antisemitismus, wenn er damit konfrontiert wird.

Konsequenzen gegen antisemitische Hetze

Als Konsequenz wird einmal mehr deutlich, dass die Ahmadiyya Muslim Jamaat und ihr Vorsitzender Suleman Malik keine Bündnispartner sein können, wenn man sich dem Kampf gegen Antisemitismus verschrieben hat. Nicht nur das die Ahmadiyya die strukturelle Unterdrückung der Frau reproduziert und sich immer wieder feindlich gegenüber LGBTQ äußert, sie ist immer mehr offen antisemitisch. Einen gemeinsamen Kampf gegen Rassismus und Neonazigewalt gibt es nicht ohne den Kampf gegen Antisemitismus, Frauenunterdrückung und LGBTQ-Feindlichkeit.
Als antifaschistische Gruppe fordern wir einmal mehr, dass sich bisherige Bündnispartner von der Gemeinde und Suleman Malik distanzieren, wenn es ihnen mit einer Solidarität mit Israel und dem Kampf gegen Antisemitismus ernst ist.

Weiterführenden Informationen:
Israel
Mena Watch
Lizas Welt
Hagalil – Jüdisches Leben online

Text zur Kritik des Antisemitismus
Rolf Pohl: Der antisemitische Wahn – aktuelle Ansätze zur Psychoanalyse einer sozialen Pathologie
Samuel Salzborn: Zur Politischen Psychologie des Antisemitismus
Samuel Salzborn: Wahn der Homogenität. Zur politischen Theorie des Antisemitismus. Eine Skizze
Thomas Haury: Zur Logik des deutschen Antizionismus
Befreite Gesellschaft und Israel Zum Verhältnis von Kritischer Theorie und Zionismus von Stephan Grigat
Solarium KGB: Die Provokation der jüdischen Existenz – reloaded.

Weitere Zusammenstellungen von Materialien in Bezug auf Antisemitismus finden sich hier:
Bündnis gegen Antisemitismus Kassel
Koordination und Dokumentation gegen jeden Antisemitismus