Solidarität muss praktisch werden – antirassistischer Mahngang in Gera

Vor der neuen Außenstelle der Erstaufnahme für Geflüchtete in Gera campieren seit Mittwoch, den 6. März, Neonazis rund um Christian Klar und “Freies Thüringen”. Gegen die rassistische Mobilisierung und die systematische Ausgrenzung hinter den Sammelunterkünften für Geflüchtete sowie die rassistischen Zustände, organisiert die Aktion Antifa Gera einen antirassistischen Mahngang am Samstag, 9. März um 14 Uhr ab Südbahnhof Gera. Wir unterstützen und dokumentieren den Aufruf der Antifaschist:innen aus Gera.

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Redebeitrag: Antifa heißt… begreifen! – Antifa-Demo in Weimar

Am 2. März fand in Weimar eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto “Rechte Strukturen offenlegen – Faschismus von der Straße fegen” mit mehr als 300 Teilnehmenden statt. Anlässlich der Demonstration hielten wir einen Redebeitrag, warum Antifa nicht bei reiner Symptombekämpfung stehen bleiben kann und sich einer unversöhnlichen Kritik der Gesellschaft annehmen muss. Folgend wird der Redebeitrag dokumentiert.

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Weimar und Ilmenau: Versuche der Einflussnahme durch „Kulturbrücke Palästina“ und ihrer Ableger

Sowohl an der Bauhaus Universität in Weimar, als auch bei Anti-AfD Protesten in Ilmenau, versuchen sich vermeintlich unterschiedliche Gruppen in Einflussnahme auf die Universität sowie auf ein lokales Bündnis gegen Rechts. In beiden Fällen zeigt sich, dass es den Initiatoren neben dem Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung, auch um die Verbreitung der zum Teil antisemitischen Propagandapositionen und einer Dämonisierung des jüdischen Staates geht.

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Interview für den Antifa Kalender

Der diesjährie Antifa-Kalender hat aufgrund des Antifa-Ost Verfahrens als vorläufiger Gipfel, wie vorraussichtlicher Startpunkt lange unbekannter Repression gegen Antifaschist:innen das Schwerpunktthema Antifa in Ostdeutschland. Mit Freude durften wir dieses Jahr einen Text beisteuern.  Da in dem Interview auch etwas wie ein Selbstverständnis, wie auch mehr oder minder kluge analytische Versatzstücke auftauchen, welche wir für diskutierenswert halten, Kalender eine jährliche Halbwertszeit haben und wir es auch denen nicht vorenthalten wollen, die den falschen Kalender kaufen, wollen wir das Interview hier dokumentieren. Continue reading

Von toten und lebenden Juden

So hat sogar Young Struggle sie gern

Die am 09. November geheuchelte und bedeutungsschwanger betonte Läuterungserzählung, bei der man sich selbst um seinen kulturellen Verlust so beweint wie die erschlagenen Juden erscheinen wahnwitzig in einer Gesellschaft, welche Aiwangers “Flugblattaffäre” als sinnlosen weiteren Beweis seines triefenden Antisemitismus mit steigenden Umfragewerten belohnt. Dieses öffentliche Versöhnungstheater zu kritisieren ist etablierter Bestand linker Kritik. Um so mehr wie ebenjene Gesellschaft in rassistischer Manier, ihren eigenen Antisemitismus allein auf ‘die Anderen’ projiziert. Auf die, die man nicht dazugehören lässt. Die Dominanzgesellschaft, wie auch weiteste Teile der Linken sind sich dennoch in einem einig: Antisemiten, das sind immer nur die anderen. Sei es bei den jährlichen Gedenkprozederen am 9. November, bei dem man an die ermordeten Juden in Europa erinnert, oder beim Urteil über die noch lebenden, im jüdischen Staat. Anstelle einer notwendigen Solidarität klüngelt man in der Linken (lokal wie global) folgerichtig mit dem neuentdeckten revolutionären Subjekt, statt sich einzugestehen, dass weniger Hass auf die Verhältnisse als Antisemitismus und Islamismus handlungsleitend sind.

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Reihe Besser als Vergessen: Zur Instrumentalisierung von Geschichte/Vergangenheit

Nach Marx lastet die Tradition aller toten Geschlechter wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Wie sie das tut ist aber erstmal unklar. Geschichte, ihre Deutung und die Erinnerung an diese sind gesellschaftlich umkämpft, was unter den herrschenden Verhältnissen aber auch immer heißt, dass der Gegenstand den Stempel der Herrschaft bekommt, welcher die Unmenschlichkeit dieser Gesellschaft in sich trägt und doch kaschieren muss. Der Frage, wie wir als Linksradikale mit Geschichte und Erinnerung umgehen ist damit aber nicht beantwortet. Wir versuchen uns ihr in einer Reihe mit den Falken Erfurt zu widmen.

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Vortrag: Staatskritik und Klimakatastrophe

Spätestens nach der Räumung von Lützerath müsste es den meisten doch etwas eigenartig vorkommen, dass die vergangene Bundestagswahl vielfach zur “Klimawahl” stilisiert wurde. Statt den Grünen nun aber einfach nur Verrat vorzuwerfen, weil die Räumung massgeblich auf sie zurückging: das Problem ist weder Robert Habecks moralische Verkommenheit¹, es liegt auch nicht einfach an den Grünen, welche mit allerlei Krokodilstränen stets das neueste Greuel legitimieren. Ursächlich ist vielmehr die Logik von Parteipolitik und Parlamentarismus an sich. Über diesen Zusammenhang zwischen Staat, Kapitalismus und Klimakatastrophe soll es am 21.10 bei einem Vortrag mit den Genoss:innen der Redical M gehen.

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Keine Asylpolitik ohne Unmenschlichkeit – Warum die Brutalität der EU-Grenzen zum Humanismus dieser Gesellschaft gehört

Von Rechts wegen rechtlos

Während gemeinsames Fahrradfahren “gegen Rechts” nachdem ein paar Irre vor einer Moschee gesungen haben ein unglaubliches Mobilisierungspotential hat, hält
sich die Beteiligung der Ultra-Humanisten und Demokratiefetischisten bei einer Demo gegen die unsägliche neue europäische Asylreform stark in Grenzen. Begegnet wurde der Demo stattdessen mit Hitlergrüßen und vollständigen Nervenzusammenbrüchen begleitet von Schreikrämpfen, derjenigen, die in ihrem Hass gar nicht mehr an sich halten konnten. Eigentlich bräuchte man zum Verständnis des Zustandes dieser Gesellschaft nicht viel mehr zu sagen, wir tun es im Folgenden aber trotzdem.
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Aufruf: Emanzipiert statt korporiert – Kampf dem Coburger Convent!

Jedes Jahr zu Pfingsten treffen sich in Coburg mehrere tausend Verbindungsstudenten zum ‘Coburger Convent’. Elitarismus, Sexismus und Nationalismus gehören dabei zum ideologischen Kern des Männerbundes, dessen Netzwerk ein Karrieresprungbrett für konservative und rechtsnationale Studenten in einflussreiche Positionen ist. Auch 2023 organisiert das Aktionsbündnis gegen den CC wieder Gegenaktivitäten. Los geht es mit einer Demonstration am Freitag, 26. Mai 2023 am Bahnhofvorplatz um 20:30 Uhr. Wir dokumentieren den Aufruf und verweisen auf die Pressemitteilung des Bündnis zu den veröffentlichten Recherchen, rund um einen Richter mit Hitlergruß und internen Schreiben des Convent zur Einschüchterung der Presse, Lokalpolitik und Vertuschung.

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Aufruf und Grußwort zur Kundgebung: RECLAIM ANTIFA – emanzipatorisch statt antisemitisch

Seit Jahren gibt es einen verschärfenden autoritären Rollback in den Restbeständen des Linksradikalismus, womit neben dem Leninismus und marxistischer Orthodoxie auch Antisemitismus in lange Zeit ungekannter Explizität hoffähig wird. Während dies größtenteils schulterzuckend und in peinlichster Angst vor Spaltung hingenommen wird, organisieren einige Genoss*innen aus Leipzig dagegen eine Kundgebung. Reclaim Antifa – Emanzipation statt Antisemitismus. 14. Mai 2023 // 13 Uhr // Kleiner Wilhelm-Leuschner-Platz. Wir rufen zur Teilnahme auf und dokumentieren unser Grußwort: Continue reading