Vortrag: Staatskritik und Klimakatastrophe

Spätestens nach der Räumung von Lützerath müsste es den meisten doch etwas eigenartig vorkommen, dass die vergangene Bundestagswahl vielfach zur “Klimawahl” stilisiert wurde. Statt den Grünen nun aber einfach nur Verrat vorzuwerfen, weil die Räumung massgeblich auf sie zurückging: das Problem ist weder Robert Habecks moralische Verkommenheit¹, es liegt auch nicht einfach an den Grünen, welche mit allerlei Krokodilstränen stets das neueste Greuel legitimieren. Ursächlich ist vielmehr die Logik von Parteipolitik und Parlamentarismus an sich. Über diesen Zusammenhang zwischen Staat, Kapitalismus und Klimakatastrophe soll es am 21.10 bei einem Vortrag mit den Genoss:innen der Redical M gehen.


Entgegen der medialen Hofierung lautstarker Bittsteller an die Herrschenden sind Formen der Kapitalismuskritik in der Klimabewegung mehr als nur sagbar geworden. “System change not climate change” wird mehr zur Parole derjenigen, welche ihr zukünftiges Dasein nichtmals als Verlängerung der jetzigen Tristesse sehen können. Da die Begriffe von dem, was dann gerne vollmundig als System bezeichnet wird, beileibe ziemlich auseinander gehen, wollen wir zunächst kurz ergründen, warum der Kapitalismus durch die von ihm hervorgebrachte Anhäufung von sinnlosen Produkten die Klimakatasprohe hervorbringt. Im Anschluss wollen wir dann fragen, was eigentlich der Staat im Kapitalismus ist.

Spoiler: Er ist als “Staat des Kapitals” weder Adressat noch Verbündeter. Als “Spielraum” wird höchstens eine “Debatte” zwischen einem fossilen Weiterso oder einem modernisierten Kapitalismus angeboten, damit der Staat beim zukünftigen Hauen und Stechen um schwindende Rohstoffe auch handlungsfähig bleibt.

Warum das so ist, wollen wir gemeinsam beim Vortrag klären und zuletzt diskutieren, was das für die Strategiebildung innerhalb der Klimabewegung bedeuten könnte.

Der Vortrag ist als Einführung konzipiert.

Start 18:00 im Veto (Magdeburger Allee 180)

Im Anschluss wird es die Möglichkeit geben sich bei Kaltgetränken in geselliger Runde auszutauschen, kennenzulernen und zu kickern.

Der Vortrag findet im Rahmen der “Nächste Ecke Links”, den alternativen Einführungstagen in Erfurt statt. Weitere Veranstaltungen findet ihr unter einfuehrungstage.blackblogs.org/

Tell your friends!

Finanziert wurde der Vortrag durch die RosaLuxemburg Stiftung Thüringen.

¹ Robert Habeck, ein Hund als Schöngeist, wir wollen es nicht unerwähnt lassen, hat ein Theaterstück über die Novemberrevolution geschrieben, in welchem Gustav Noske “der Gute” ist.