Im Vorfeld der Landtagswahl wurde breit mobilisiert, die Kampagnen gegen die AfD trugen wahlweise das Gewand einer historisch (falschen) Folklore, die ein zweites 1933 oder „Weimarer Verhältnisse“ (…Ums Ganze!) mit sich trugen, oder sollten die Weltoffenheit der Thüringer Provinzialität betonen. Aus „Bodo oder Barbarei“ (Die Linke), wurde keine Barbarei, dafür aber die Zumutung Voigt, Wolf, Maier. In Anbetracht der Schnelllebigkeit der Ereignisse verwundert es dann auch nicht, dass im Nachgang keiner mehr so richtig darüber reden kann und will, was man vor ein paar Monaten noch aus der Mottenkiste in diversen Aufrufen verwurstet hat. Denn worüber sollte man auch reden? Weder die Mobilisierungen antifaschistischer Gruppen im Stil der IL, noch im Habitus autoritär-roter Gruppen brachten mehr als die Dankbarkeit ein, der vermeintlichen Katastrophe nicht nur vom Sofa aus zugesehen zu haben.
Der folgende Text ist ein erster Versuch sich einer aktuellen Verständigung anzunähern, die zu dem Ist-Zustand führten und eine Auseinandersetzung anregen, die es ermöglicht die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse zu kritisieren, ohne dabei der falschen Empörung und blindem Aktionismus Vorschub zu leisten. Wir verstehen diesen Text auch deshalb als Debattenbeitrag. In sechs Thesen wollen wir einen Anfang machen.
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Gegen jeden Islamismus – Solidarität mit Rojava und Israel
Am 19. Dezember möchte ein Bündnis an Gruppen in Erfurt gegen Waffenlieferungen an die Türkei und Israel demonstrieren. Dagegen organisiert sich eine Gegenkundgebung unter dem Motto “Gegen jeden Islamismus – Keinen Meter mit Antisemit:innen – Solidarität mit Rojava und Israel”. Weshalb wir die Gegenkundgebung unterstützen und die Kundgebung der vermeintlich Friedensbewegten ablehnen, erklären wir in folgendem Text.
Nachruf: Fania Yocheles-Brantsovsky
Am 01.11. zeigten wir zum Ratschlag-Auftakt in Weimar den Film “Liza ruft!”. Er ist ein Porträt der jüdischen Widerstandskämpferin Fania Brantsovsky, die aus dem Vilnaer Ghetto fliehen konnte und sich mit einigen anderen Juden und Jüdinnen den sowjetischen Partisanen in den Wäldern vor der Stadt im Kampf gegen die deutsche Besatzung anschloss. Die Erinnerung an den jüdischen Widerstand war seither mit verschiedenen revisionistischen Erzählungen konfrontiert. Am 22. September 2024 starb Fania im Alter von 102 Jahren als die letzte Überlebende des Vilnaer Ghettos. Den Kampf für die Erinnerung an Juden und Jüdinnen des Ghettos und diejenigen die in den Wäldern kämpften, aber auch starben, führte sie bis an ihr Lebensende. Ein Nachruf.
Redebeitrag: Willkommen in Thüringen

Ehemaliger Thüringer Verfassungsschutzchef, Helmut Roewer mit Pickelhaube, zeigt das es hier nichts zu sehen gibt.
Im Rahmen der “Nächste Ecke Links”-Einführungstage hat die Gruppe Radeln gegen Rechts Erfurt eine antifaschistische Fahrrad-Demonstration durch Erfurt gegen rechte Raumnahme organisiert. Auf der Demonstration hielten wir einen Redebeitrag über die Kontinuitäten rechtsterroristische Strukturen in Thüringen und Erfurt. Wir dokumentieren den Redebeitrag.
ABGESAGT: Veranstaltung zu rassistischen und völkischen Mobilisierung in Ostdeutschland
Mit Beginn des neuen Semster gibt es auch in diesem Jahr eine Ausgabe der ‘Nächste Ecke Link – Alternativen Einführungstage’.
UPDATE: Leider musste der Referent kurzfristig absagen. Wir hoffen das wir bald einen Nachholtermin für die Veranstaltung bekanntgeben können.
Am Freitag, 25. Oktober 2024 um 19 Uhr, laden wir zur Veranstaltung „It’s not a joke.“ Informationsveranstaltung zur rassistischen und völkischen Mobilisierung im Osten Deutschlands, mit dem freien Journalisten Ralf Fischer ein. Die Veranstaltung findet im Veto (Magdeburger Allee 180) statt. Wir dokumentieren folgend den Ankündigungstext.
Redebeitrag auf der Gedenkkundgebung zum 7. Oktober
Anlässlich des Jahrestag des Angriffs der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel fanden in Erfurt zwei Gedenkkundgebungen statt. Auf der antifaschistischen Kundgebung am Angerdreieck, an welcher rund 80 Personen teilnahmen, hielten wir einen Redebeitrag zu aktuellen Strukturen und antisemitischen Vorfällen in Erfurt. Außerdem möchten wir noch den Redebeitrag der Falken Erfurt empfehlen, welcher auf deren Website dokumentiert ist.
Gedenkkundgebung(en) am 7. Oktober und Solidarität mit Israel
Am 7. Oktober 2023 ereignete sich mit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel das größte antisemitische Massaker seit der Shoah. Anlässlich des Jahrestags des Angriffs und den seit über einen Jahr zunehmenden antisemitischen Mobilisierungen wird es eine antifaschistische Kundgebung im Gedenken an die Opfer und in Solidarität mit Israel geben. Diese startet am 7. Oktober um 18:30 Uhr am Angerdreieck. Im Anschluss an die Kundgebung findet im Naturfreundehaus Charlotte Eisenblätter um 20 Uhr die Filmvorführung “Screams before Silence” statt. Wir dokumentieren den Aufruf zur Antifa-Kundgebung sowie den Aufruf des JUFO Jena, welches bereits um 17:00 Uhr am Fischmarkt eine Kundgebung organisiert.
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Wahlwochenende in Erfurt
Die Landtagswahl steht an, bei der sich das aktuelle autoritäre und faschistische Potenzial in Thüringen bei konstanten 30 % für die AfD manifestieren wird. Für das Wochenende plant die AfD ihren Wahlkampfabschluss in Erfurt auf dem Domplatz, dagegen gibt es mehrere Veranstaltungen und Mobilisierungen. Bundesweit mobilisiert ein antifaschistisches Bündnis „Zeit zu handeln“ nach Erfurt. Im folgenden wollen wir einige Text- und Debattenhinweise dokumentieren, die sich mit dem aktuellem Mobilisierungsgeschehen und den Wahlen auseinandersetzen.
„Marsch für das Leben“ und Gegenproteste beim Katholikentag
Im Rahmen des Katholikentags in Erfurt 2024 organisierten Abtreibungsgegner:innen, christliche Fundamentalisten und christliche Rechte einen sogenannten „Marsch für das Leben“. Spontan bildete sich Gegenprotest, welcher die Demonstration immer wieder begleitete.
1. Mai: Redebeitrag in Gera und Sondershausen
Am diesjährigen 1. Mai demonstrierten in Gera über 750 Antifaschist:innen unter dem Motto “Kämpfe verbinden – Kapitalismus überwinden!”, während zeitgleich knapp 200 Menschen in Sondershausen gegen eine Kundgebung von Neonazis, Querdenkern, Werte Union und Reichsbürgern unter dem Banner “Freies Thüringen” demonstrierten. Auf beiden Veranstaltungen hielten wir einen Redebeitrag, der eine unversönliche Kritik an der Gesellschaft und den herrschenden Produktionsverhältnissen in den Fokus rückte. Wir dokumentieren den Redebeitrag.