In der Nacht von Freitag zu Samstag kam es vor der Erfurter Staatskanzlei zu einem gezielten Angriff gegen die dort anwesende und feiernde Menschenmenge. Wie bisher bekannt ist, hat eine Gruppe von 20 Angreifern die Anwesenden mit Schlägen und Tritten attackiert und mindestens vier Personen schwer verletzt. Die Polizei sprach in ihrer Pressemitteilung jedoch nicht von einem gezielten Angriff, sondern von einer “Massenschlägerei” zwischen alkoholisierten Jugendlichen. Dass diese Darstellung der Polizei nicht stimmte, machten einige Stimmen der Betroffenen des Angriffs in sozialen Netzwerken klar. Hier wurde auch deutlicher, dass es sich bei den mutmaßlichen Tätern um Neonazis handelte. Einige der Angreifer sollen szenetypische Kleidung getragen haben, ein bekannter Neonazi soll laut Presse gegenüber der Polizei identifiziert worden sein.
Die Thüringer Allgemeine begann noch am Sonntag die Darstellungen der Polizei in Frage zu stellen. Statt kritiklos die PM der Polizei weiter zu verbreiten, wurden eigene Nachforschungen angestellt, die dem Bild der “Massenschlägerei” widersprechen. Die AfD versuchte sogar aus dem Vorfall Kapital zu schlagen. Sie sprach von “Partyszene” und versuchte Erfurt in skandalisierende Meldungen über Randale in Stuttgart und Frankfurt zu stellen. Auch einer solchen Instrumentalisierung für rassistische Hetze wollte die Demonstration etwas entgegensetzen.
Die spontane Demonstration stand in Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt und als klare Ansage, den antifaschistischen Selbstschutz in die eigene Hand zu nehmen! Noch bevor überhaupt die Polizei wusste was los war, war die Demonstration bereits vorbei. Solltet ihr dennoch etwas mitbekommen haben, meldet euch bei der Roten Hilfe Erfurt.
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