Kein ruhiges Hinterland – Neonazistrukturen in Wandersleben (Landkreis Gotha)

Auf Indymedia erschien eine “Nachbarschaftsinfo” welche in Wandersleben, im östlichen Landkreis Gotha, an die dortigen Haushalte verteilt worden ist. In dem verteilten Flyer geht es um die Vertriebsstrukturen des Neonazi Hendrik Möbus in der Bahnhofsstraße 31a in Wandersleben. Neben der Dokumentation des auf Indymedia erschienen Flyer, wollen wir auf die Artikel des Rechercheportal Erfurt aufmerksam machen.

Weitere Infos zu Hendrik Möbus und seinen Vertriebsstrukturen in Erfurt gibt es hier:

NS-Black-Metal in Erfurt und Umgebung – Teil 5: „Darker Than Black Records“ und „Nebelklang“ im Thüringer Wandersleben

NS-Black-Metal in Erfurt und Umgebung – Teil 1: Alte Garde – Die NSBM-Bands „Barad Dûr“, „Absurd“ und „Holocaust“

Flyertext (Quelle: Indymedia):

Sehr geehrte Einwohner*innen,

dass Wanderslebener Info-Blatt möchte sie über einen ihrer Nachbarn aus der Bahnhofstraße 31a informieren. Seit einigen Jahren wohnt hier Hendrik Möbus. Vielleicht haben sie ihn bislang als unscheinbaren Nachbarn wahrgenommen, doch der Schein trügt.
Bei Hendrik Möbus handelt es sich um einen seit Jahren aktiven Neonazi, welcher bereits mehrere Jahre im Gefängnis saß u.a. wegen Mordes und Volksverhetzung.
Im Jahr 1993 wuchs Hendrik Möbus in Sondershausen auf, wo er als Jugendlicher eine Black-Metal-Band mit dem Namen „Absurd“ gründete. Bis heute genießt diese Band in der sog. „National Socialist Black Metal“ -Szene (kurz NSBM) Kultstatus. Gemeinsam mit seinen damaligen Bandmitgliedern ermordete Hendrik Möbus den 15-jährigen Sandro Beyer in einem Waldstück bei Sondershausen. Als Grund gab Hendrik Möbus später an, dass es sich bei seinem Opfer um einen „Volksschädling“ handele. Für den Mord an Sandro Beyer, am 29. April 1993, wurde Hendrik Möbus und seine Komplizen zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Nachdem Hendrik Möbus 1999 auf Bewährung aus der Haft entlassen worden ist, verstieß er gegen seine Bewährungsauflagen, da er mehrmals bei einem Konzert seiner Band „Absurd“ den Hitlergruß zeigte. Um sich einer weiteren Haftstrafe zu entziehen tauchte er ab und wurde erst im August 2000 in den USA bei militanten Neonazis verhaftet und 2001 an Deutschland ausgeliefert, wo er seine Haftstrafe bis 2007 antreten musste. Ab 2007 organisierte Hendrik Möbus Neonazikonzerte im gesamten Bundesgebiet und auch international. Er gilt als Vernetzer der Neonaziszene, nicht nur im Bereich des NS-Black-Metal. Immer wieder fand er sich in den letzten Jahren vor Gericht wieder, da er über sein Musik-Label „Darker than Black Records“ Propaganda und neonazistische Symbole mit strafrechtlicher Relevanz vertrieb. Zuletzt stand Hendrik Möbus 2020 in Berlin wegen Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Volksverhetzung vor Gericht. In den Jahren zuvor war Möbus immer wieder in der Ukraine um dort an Neonazi-Veranstaltungen des bekannten „Asow“-Regiment teilzunehmen. Immer wieder erfolgten auch Besuche ukrainischer Neonazis bei Möbus.
Seit einigen Jahren befindet sich sein Label und Wohnsitz hier in Wandersleben. Von hier aus plant Möbus seine Geschäfte im Bereich des NS-Black-Metal, hier plant er weitere Konzerte seiner Band „Absurd“, von hier aus spinnt er seine Kontakte in die internationale militante Neonaziszene. Was von außen wie ein schönes Reihenhaus unter vielen aussieht, dient in der Bahnhofstraße 31a in Wandersleben als Lager und Vertrieb für Neonazipropaganda.

Am 29. April 1993 musste Sandro Beyer in Sondershausen sterben, ermordet von Hendrik Möbus und seinen Komplizen. Eine menschenverachtende Tat, aus der Möbus bis heute versucht Profit in der Neonaziszene zu schlagen.
Lassen Sie nicht zu, dass Wandersleben weiter ein Rückzugsort für Neonazi-Mörder wie Hendrik Möbus ist und sein Domizil in der Bahnhofsstraße 31a behält!

Für weitere Informationen:
https://rechercheportalerfurt.noblogs.org